Rock oder Rockmusik, unter diesen Begriffen verstand man vor 50 oder gar 70 Jahren noch etwas ganz anderes als heute. Das Musikgenre des Rock hat eine Wandlung durchgemacht, die sich auf verschiedene Einflüsse, Abspaltungen und Kombinationen zurückführen lässt. Man kann schon fast von der Evolution der Rockmusik sprechen. Was über die Jahre und Jahrzehnte passiert ist, wie Rock entstand und was es heute ist – das alles haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst.

Rockmusik in den 1950ern

Obwohl Swing als Musikrichtung immer noch populär war, waren die Fünfziger das Jahrzehnt, in dem der „Rock and Roll“ aufkam. Die Anfänge des Rock’n’Roll lassen sich als „Blues mit E-Gitarre“ beschreiben. In den 1950er Jahren entstand zudem der Rockabilly, eine Mischung aus Rock’n’Roll, Country, Blues und Jazz. Diese Mischung bildete – zumindest in den USA – die wichtigste Musikrichtungen der 50er. Die bedeutendsten Vorreiter, die Rock’n’Roll über alle Grenzen populär machten, waren Größen wie Elvis Presley, Bill Haley, Buddy Holly und Little Richard.

Rockmusik in den 1960ern

Dies war das Jahrzehnt, in dem die USA und andere Teile der Welt die „britische Invasion“ erlebten. Die bekannteste und weltberühmteste Rock-Band dieser Zeit waren natürlich die Beatles. Der Grund, warum die Beatles als eine der besten und einflussreichsten Rockbands aller Zeiten gelten, ist die Tatsache, dass sie die Musikerfolge der 1950er Jahre noch einmal neu aufzurollen vermochten. Ebenfalls in den 60ern folgten Hippie- und Psychodelic-Rock mit Vertretern wie Jimi Hendrix, Pink Floyd, The Rolling Stones, The Who, The Yardbirds und einigen mehr. Aber auch (Heavy) Metal kam auf, etwa in Form von Black Sabbath. Der Rock entwickelte sich bereits hier in viele Richtungen gleichzeitig.

Rockmusik in den 1970ern

Die Geschichte der 70er rockmusik

Nach dem Vietnamkrieg kamen die US-Bevölkerung und auch die Musik zur Ruhe. Bands wie Led Zeppelin, bereits in den 1960ern bekannt, wurden in den 1970er Jahren noch populärer. Andere – wie David Bowie, Queen, Yes und die Eagles – waren in den 70er Jahren ebenfalls sehr einflussreich. In den späten 1970er Jahren gab es eine komplett neue Rock’n’Roll-Bewegung: Punk. Die Pioniere des Punk waren die Ramones, die Anarchismus und jugendliche Wut mit Rock kombinierten. Andere Bands wie The Sex Pistols und The Clash trugen dazu bei, den Punkrock bekannt zu machen und neu zu definieren. Noch heute ist Punk die treibende Kraft einiger Subkulturen.

Rockmusik in den 1980ern

Die 1980er Jahre sind bekannt für noch mehr Subgenres des Rock. Heavy-Metal-Bands wie AC/DC, Guns and Roses, Aerosmith, Van Halen, Bon Jovi und ähnliche sind noch heute für kraftvolle Balladen und ausschweifende Gitarrensoli bekannt. New Wave (ein Genre-Mix aus Genres wie Punk, Funk und Disco) wurde durch Künstler wie Divo, Blondie und The Talking Heads populär. Indie- bzw. Alternative-Rock kam Ende der 1980er Jahre auf und Künstler wie The Cure, U2, The Smiths, R.E.M.und Sonic Youth waren Vorreiter. Auch der Punk wurde beliebter, wichtige Vertreter waren Bands wie Black Flag und Dead Kennedys.

Rockmusik in den 1990ern

Die frühen 1990er Jahre waren die Ära des Grunge und des Alternative Rock. Die beliebteste Grunge-Band der 90er Jahre war natürlich Nirvana. Diese Musikrichtung als weitere Unterart des Rocks entstand in Seattle und lässt sich definieren mit unsauber klingenden Gitarren, starken Gitarrenriffs mit Verzerrung sowie gewollten Rückkopplungen. Die Texte des Grunge sind teils düster und drücken die Angst der Teenager aus. Neben Nirvana sind Pearl Jam, Alice in Chains und Jane’s Addiction wichtige Vertreter. Als europäische Antwort auf Grunge entstand in den 90er Jahren der Britpop. Hier sind als Vertreter vor allem Oasis und Blur zu nennen.

Rockmusik im 21. Jahrhundert

Alle genannten Bands sind heute noch beliebt, einige von ihnen sind sogar noch aktiv. Jedoch haben sich Genres und Begrifflichkeiten gewandelt. „Indie“ steht jetzt nicht mehr (nur) für eine Art der Rockmusik, sondern beschreibt vor allem unabhängige Singer-Songwriter, die sich ohne großes Label auf den Markt begeben. Auch der Heavy Metal hat ein neues Extrem erreicht. Black Metal, Death Metal, Power Metal und Thrash Metal – alles Subgenres, die laut, aggressiv und schnell sind. Zu den beliebten Hardcore-Metal-Bands von heute gehören Slipknot, Korn, Norma Jean und Cannibal Corpse.

Aber zwischen Indie und Metal passt noch vieles mehr. Aus den einstigen Strömungen des Rock, die man in den 1950er Jahren noch übersichtlich aufzählen konnte, sind extrem viele mehr geworden. Der sogenannte Alternative Rock hat mit Bands wie Red Hot Chili Peppers, Incubus, Chevelle, Foo Fighters und Coldplay einen absoluten Höhepunkt erreicht. Pop-Rock ist wahrscheinlich das beliebteste Genre der aktuellen Zeit. Pop-Rock ist Rockmusik, gemischt mit eingängigen Texten und einem Mainstream-Ansatz für gute Vermarktung. Zu den Pop-Rock-Künstlern gehören Fall Out Boy, Ashlee Simpson, All-American Rejects, Avril Lavigne und viele andere.

Nicht zuletzt die globale Vernetzung von Musikern, Bands und Fans über das Internet hat dazu geführt, dass gefühlt jedes Jahr mehrere neue Sub-Subgenres entstehen. Es werden Remixes erschaffen, neue Klänge kombiniert und auch ganz ohne Instrumente – nämlich ganz allein mit leistungsstarken Computern oder sogar dem Smartphone – komplette Songs und Alben kreiert. So gut wie alle, die sich nur ein bisschen Technik leisten können, haben die Macht, den Rock neu zu definieren und mit ein bisschen Glück ihre Kreationen in die Geschichte dieses Genres einzuflechten.

Fazit und Filmempfehlung

Möchte man alle Einflüsse, Entwicklungen, Bands und Merkmale des Rock einzeln aufführen, dann müsste man einen entsprechenden Studiengang für Universitäten erfinden. Wer sich dieser Aufgabe nicht annehmen, aber dennoch noch ein bisschen mehr zum Thema lernen will, kann sich den Film „School of Rock“ anschauen. Auf einem Schaubild zeigt dieser in einer Szene super dargestellt die Vernetzung der einzelnen Elemente. Viel Spaß!

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